| Francesco Soriano (1548 – 1621) wurde in Soriano nahe Viterbo geboren. Er studierte unter verschiedenen Lehrern, darunter auch Giovanni Pierluigi Da Palestrina, an der Lateranbasilika di San Giovanni in Rom. Er wurde Priester um 1570 und wurde 1580 maestro di cappella am S. Luigi dei Francesi (Rom). 1581 zog er nach Mantua und übernahm eine Position am dortigen Gonzaga Gerichtshof, jedoch 1586 zog er zurück nach Rom, wo er den Rest seines Lebens als Chorleiter an drei verschiedenen Kirchen, darunter die Juliankapelle im Petersdom, tätig war. 1620 trat er in den Ruhestand. Soriano arbeitete mit Felice Anerio im Rahmen der Gegenreformation an der Revision des Römischen Graduale; diese Arbeit wurde von Palestrina nicht vollendet. Stilistisch ähnelt Francesco Sorianos Musik derjenigen von Palestrina, weist jedoch einige Einflüsse der um die Jahrhundertwende vorherrschenden Entwicklung auf. Er eignete sich einen antiphonalen Stil an, wobei er die weiche polyphone Art Palestrinas beibehielt. Ebenso hatte er eine Vorliebe für eine homophone Kompositionstechnik, die es dem Zuhörer einfacher macht, einen gesungenen Text zu verstehen. Er schrieb Messen, Motetten (einige für acht Stimmen), Psalmen, Fassungen der Passion entsprechend aller vier Evangelisten, Marianische Antiphonen und mehrere Madrigalbücher. Die Fassungen seiner Passionen sind bedeutende Vorläufer der bekannteren Fassungen aus der Barockzeit. |
